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Decca Audition


1. Januar 1962

Das Jahr 1962 konnte sich gerade einmal seiner ersten 11 Stunden rühmen, als John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Pete Best sich in den Studios des britischen Plattenlabels Decca Records in Broadhurst Gardens einfanden. An diesem frostigen ersten Tag des Jahres hatten sich die vier Beatles zu einem Vorspiel für einen Plattenvertrag bei erwähntem Musiklabel durch einen heftigen Schneesturm die etwas mehr als 200 Meilen von Liverpool nach London gekämpft. Zu verdanken hatten die vier Rockmusiker diese Audition ihrem Manager und Inhaber mehrerer Plattenläden in ihrer Heimatstadt Brian Epstein, der bereits seit einem halben Jahr Bemühungen unternahm, den Beatles einen profitablen Plattenvertrag zu verschaffen.

Der typische, latent zupfinstrumentlastige Klang der Beatles wurde ihnen allerdings in den ersten Stunden des Jahres 1962 zum Verhängnis. Denn nach weniger als einer Stunde und 15 eingespielten Songs, von denen nur drei aus Lennons und McCartneys eigener Feder entsprangen, entschied sich Dick Rowe – Manager der Artist & Repertoire-Abteilung, der sich auch für die Neuverpflichtung von Künstlern verantwortlich zeichnete – mit dem legendären Satz: „Guitar groups are on the way out, Mr Epstein.“ gegen die Liverpooler Band.


Laut einer Bekanntgabe entschied sich Decca im Folgenden für die Londoner Band „Brian Poole & the Tremeloes“, die am selben Tag in den Studios vorspielte. Einerseits um zukünftige Reisekosten zu sparen, andererseits da man glaubte, einer reibungsloseren, weil lokaleren Zusammenarbeit mit der oben genannten Band entgegenblicken zu können. Im Gegensatz zu den Beatles aus dem immerhin 220 Meilen nordwestlich gelegenen Liverpool.


Nur ein halbes Jahr nachdem Decca es verabsäumt hatte, die Beatles zu verpflichten, nahm das Label EMI die Beatles unter

Vertrag und verkaufte nach eigener Aussage bis heute mehr als 1 Milliarde ihrer Tonträger. „Brian Poole & the Tremeloes“ hingegen gelang nur ein dreiwöchiger Nummer-Eins-Hit im Jahr 1963.

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